Gerüchteküche

Wie können Kommunikationsdesigner/-innen gerüchtbasierte Kommunikation professionell entwerfen und steuern? Im Projekt wurden diese Wirkungsmechanismen anhand eines konkreten Gerüchts untersucht und kommunikationsgestalterisch analysiert.

Factsheet

Situation

Von der Produktwerbung bis zur humanitären Kampagne: Im Kommunikationsdesign gewinnen die so genannten Below-the-Line-Kommunikationsformen (Ambient Media, Guerilla-, Buzz-Marketing etc.) verstärkt an Bedeutung. In diesen sind die Übergänge von eindeutig zuzuordnenden Kommnikationsinhalten und -kanälen zu weniger greifbaren, gerüchtbasierten Botschaften und Absendern fliessend.

Course of action

Die traditionellen «Above-the-Line»-Instrumente des Kommunikationsdesigns wie Printanzeigen, Aussenwerbung, Radio- und Fernsehspots werden seit Mitte der 90er-Jahre nicht nur um die neuen Medien Internet und CD-ROM-Multimedia-Produktionen erweitert – es entwickeln sich auch neue Kommunikationsformen und -orte. Im Kommunikationsdesign entstehen «Below-the-Line»-Formen, also «Kommunikationsinstrumente, die über die klassische Werbung hinausgehen» (Geml et al. 2004), wie Ambient Media (Wehleit 2004), Ambush-Marketing (Bothe 2006), Guerilla-Marketing (Levinson 2000, Pata-las 2006), Virales Marketing, das auch als «Mund-zu-Mund-Propaganda in elektronischer Form» bezeichnet wird (Müller 2004) und Buzz (Rosen 2005), das Elemente der Mund-zu-Mund-Kommunikation in Marketing-Strategien einzubinden versucht. Diese gerüchtähnlichen Kommunikationsformen werden bereits heute im Marketing wie auch in der Kommunikation von Extremsituationen (bspw. Entfluchtungen in humanitären Projekten) eingesetzt. Daran anschliessend wird in dem Projekt die Frage gestellt, ob und wie sich Kommunikationsdesign mithilfe von professionell gestalteten auditiven und visuellen Gerüchten entwickeln lässt. Oder ist das Gerücht seinem Wesen nach nur begrenzt oder gar nicht professionell, d. h. bewusst und nach bekannten Kriterien gestaltbar?

Result

Die Ergebnisse der Internetumfrage werden zusammen mit weiteren persönlichen Interviews in einer «Gerüchtekartierung» erfasst. Dadurch wird der Verlauf und die Veränderung des Gerüchts nachvollzogen.

Looking ahead

Die für den «Rumor Fighter» (Museum für Kommunikation, Bern) entwickelte Vermittlungskompetenz soll auch in anderen Forschungsprojekten genutzt werden: Forschungsergebnisse einer breiten Öffentlichkeit verständlich vermitteln.