Material und Experiment Überlegungen zu Taktilität und Erfahrungswissen

Abschiedssymposium zu Ehren von Prof. Dr. Anne Krauter

23.05.2025, 9.30–23.59 Uhr – HKB, Auditorium, Fellerstrasse 11, 3027 Bern

Bild im tradiotionel, japanischem Stil (Holzschnitt). Frau hält einen Bilderrahmen

Experiment und Erfahrung sind nah miteinander verwandt. Das lateinische experientia
bedeutet sowohl „Erfahrung“ als auch „Kenntnis durch Erprobung“. Restaurator*innen
arbeiten, ähnlich wie Künstler*innen, Designer*innen und Kunsthandwerker*innen, intensiv mit Materialien. Sie erforschen künstlerische Verfahren, berücksichtigen Alterungsprozesse und entwickeln durch wissenschaftliche wie handwerkliche Experimente Lösungen zur Erhaltung von Kunst und Kulturgut.

Die Tätigkeit vereint fachliches Wissen, analytische Präzision und praktisches Gespür.
Restauratorische Strategien entstehen in einem dynamischen, sinnlichen und interpretierenden Prozess, der zugleich Theorie und Praxis vereint.

Von zentraler Bedeutung ist in diesem Zusammenhang die Taktilität. Diese geht – im Sinne von Marshall McLuhan – weit über den reinen Tastsinn hinaus und beschreibt eine ganzheitliche sensorische Erfahrung, in der verschiedene Sinne, Kenntnisse und Fertigkeiten zu einem individuellem Erfahrungswissen verschmelzen.

Das Abschieds-Symposium für die Kunsthistorikerin Anne Krauter am Fachbereich
Konservierung und Restaurierung der HKB beleuchtet Facetten dieses interdisziplinären
Spannungsfeldes.

Programm

9:30

Eintreffen mit Kaffee

10 Uhr

Begrüssung Prof. Dr. Anne Krauter

10:15

Dipl. Rest. Anna Bartl: Wenn der Lack ab ist. Botox für die Kunst?

11 Uhr

Dr. Caroline Vogt (Abegg Stiftung): Leute machen Kleider oder vom Umgang mit textilen Fragmenten 

11:45

Prof. em. Johannes Gfeller: Taktil und Projektil. Ausgewählte Stationen auf einer Reise entlang der Restaurierung elektronischer Bildmedien

12:30

Mittagspause

14 Uhr

Dipl. Rest. Ueli Fritz: Materialität und Kontext – Aspekte eines Interieurs aus dem 18. Jahrhundert

14:45

Dr. Nathalie Bäschlin (HKB und Kunstmuseum Bern): Interferenzen zwischen Zeitlichkeit und Taktilität. Gedanken zu Materialmutationen bei Werken von Paul Klee, Carol Rama und Marisa Merz

15:30

Kaffeepause

16 Uhr

Prof. Dr. Nina Mekacher (HKB): Athene und Hephaistos – Finden Wissenschaft und Praxis doch noch zueinander?

16:45

Dr. Peter Glassen (HKB): DIE NEUE FRAU – Eine Untersuchung von Propaganda-Plakaten zwischen 1949 bis 1989 über das Bild der Frau als Arbeiterin und Mutter

17:30

Laudatio und Ausklang

Ab ca. 18 Uhr

Apéro und Abendessen
Party bis 24:00 Uhr

 

Steckbrief

  • Startdatum 23.05.2025, 9.30–23.59 Uhr
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  • Ort HKB, Auditorium, Fellerstrasse 11, 3027 Bern