Untersuchung der Bildsprache von Agenturfotografien zur Palliativpflege

14.09.2023 Händehalten, friedliche Gesichtsausdrücke, helle Räume – Stockbilder zur Palliativpflege sind meist stereotyp und blenden schwierige Aspekte des Sterbens aus. Forschende im SNF-Projekt sehen dies kritisch.

Gesundheitseinrichtungen verwenden meist Fotografien von Stockagenturen, um die Palliativpflege in ihren Prospekten oder Internetseiten abzubilden. Im SNF-Projekt «Sterbesettings» untersuchten nun Gaudenz Metzger (ZHdK) und die Designforscherin Tina Braun (HKB) über 600 solcher Abbildungen von vier grossen Agenturen auf häufige Bildelemente und deren Wirkung hin. Ihre Auswertung zeigt, dass diese Fotografien eine beschönigte Vorstellung vom Sterben für Menschen in Palliativpflege vermitteln. Schwierige Aspekte wie Trauer, Angst und Schmerzen werden in der Bildsprache nicht thematisiert.

Da dies zu einer wirklichkeitsfremden Darstellung der Palliativpflege führt, sprechen sich die beiden Forscher*innen dafür aus, solche Bilder künftig realitätsnaher auszugestalten und dabei Stereotype zu vermeiden. Die Ergebnisse ihrer Untersuchung haben Tina Braun und Gaudenz Metzger kürzlich als Artikel im OMEGA – Journal of Death and Dying publiziert: «Imaginaries of Dying: The Visual Rhetoric of Stock Images Tagged with  ‹Palliative Care›». 

Auf einem Tisch sind verschiedene Fotos verteilt. Zwei Hände halten ein Foto.

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