Neue Publikationen aus der HKB-Forschung

01.02.2023 Gleich drei neue Publikationen aus der HKB-Forschung erregen derzeit Aufmerksamkeit. Ein Überblick über die Arbeiten von Priska Gisler, Luzia Hürzeler und Tine Melzer.

Digitales Kapital im Einsatz

Eine Ethnografie zur Transformation digitaler Praktiken in der Kunstausbildung

 

Priska Gisler | Laura Hadorn | Anna Hipp | Priska Ryffel

 

Inhalt:
In den Ausbildungen an Kunsthochschulen werden seit einiger Zeit verstärkt Fragen zum Verhältnis zwischen digitalen und analogen Praktiken, zwischen technischem Know-how und künstlerischer Idee sowie zwischen hochschulischen Angeboten und individuellen Handlungsorientierungen diskutiert. Anhand von Abschlussarbeiten in Kunst, Design und Kunstvermittlung untersuchen die Autorinnen, welche digitalen Praktiken Studierende einsetzen, auf welche Kompetenzen und Kenntnisse sie dabei zurückgreifen und wie ihr Einsatz bewertet wird. Damit zeigen sie potenzielle Zusammenhänge zwischen dem Diskurs zur digitalen Transformation und den Bildungschancen Kunststudierender auf.

Schlafend unter Wölfen

Ein Bericht über die im Zoo verkörperten Vorstellungen des Mensch-Tier-Verhältnisses

 

Luzia Hürzeler


Inhalt:
Der Zoo ist eine Einrichtung des Menschen für das Tier und für ihn selbst. Luzia Hürzeler hat diese Koexistenz am Beispiel des Wolfsgeheges im Zoo Zürich untersucht. Ausgangspunkt war die Absicht, ein lebensgroßes skulpturales Abbild ihrer selbst – schlafend – auf dem Hügel, der den Wölfen oft als Schlafplatz dient, zu platzieren. Das Ansinnen wurde abgelehnt, was der Künstlerin zum Anlass wurde zu erforschen, welche Vorstellungen des Mensch-Tier-Verhältnisses in der Ausstellungsanlage verkörpert werden. Hürzeler stellt dar, welche «Bilder» durch Einblicke ins Gehege präsentiert werden, wie «Legenden» auf dem Tierschild auf sie hinweisen und welche «Arbeit an den Bildern» dafür erforderlich ist.

Atlas of Aspect Change

Tine Melzer
 

Inhalt:

Aspektwechsel bedeutet, etwas als etwas anderes zu sehen: Er beeinflusst unser Denken, unsere sprachlichen Praktiken und unsere Weltanschauungen. Der «Atlas of Aspect Change» spiegelt die sich verändernden Bedeutungen wider, die durch das Prisma der Sprache und des intersubjektiven Austauschs betrachtet werden. Er bringt Phänomene der Perspektive zum Vorschein und zeigt, wie sich Worte und Bilder gegenseitig beeinflussen. Es aktiviert das Verständnis für komplexe und mehrdeutige Situationen und zeigt, wie der interdisziplinäre Diskurs angeregt und verfeinert werden kann. Das Buch bündelt Fachwissen aus visuellen, literarischen, konzeptionellen, kognitiven, kulturellen, historischen und geografischen Praktiken.

Wir wünschen viel Spass bei der Lektüre!