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Hohe didaktische Schule: Lehrpreis der Burgergemeinde Bern 2025
08.07.2025 Der Lehrpreis der Burgergemeinde Bern, der didaktisch herausragende Bildungseinheiten an der BFH auszeichnet, geht an Nicole Bosshard, Jörg Berkel und Markus Tiede, sowie an Adrian Stettler.
Das Wichtigste in Kürze
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Der Lehrpreis der Burgergemeinde Bern zeichnet innovative und didaktisch herausragende Lehrkonzepte an der BFH aus.
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2025 wurden Nicole Bosshard, Jörg Berkel & Markus Tiede sowie Adrian Stettler für praxisnahe und kreative Unterrichtsformen ausgezeichnet.
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Die Jury würdigte u. a. methodische Vielfalt, realitätsnahe Aufgaben und moderne Rollen der Dozierenden.
Am 3. Juli 2025 haben die drei Finalist*innen ihre Arbeiten der Jury mündlich präsentiert. «Die Qualität aller drei präsentierten Ansätze war extrem hoch», erklärte der Jury-Vorsitzende Dominique Herren. Die Jury rangierte die in der finalen Runde verbliebenen Projekte schliesslich wie folgt:
- Nicole Bosshard (Departement Gesundheit): Modul «Klinische Einschätzung und Beurteilung für Nurse Practitioner»
- Jörg Berkel & Markus Tiede (Departement Wirtschaft): Modul «WSEG – Software Engineering»
- Adrian Stettler (Departement Technik und Informatik): Modul «Excel in your Career»
Lehrpreis der Burgergemeinde Bern
Der Lehrpreis der Burgergemeinde Bern wird 2025 erstmals in dieser Form vergeben. Er zeichnet didaktisch herausragende Bildungsinitiativen aus. Das Preisgeld beläuft sich auf insgesamt 10’000 Franken. Das Preisgeld wird neu nicht mehr auf nur einen ersten Platz konzentriert, sondern auf die ersten drei Plätze verteilt. So wird neu der dritte Platz mit CHF 2’000, der zweite mit CHF 3’000 und der erste Platz mit CHF 5’000 prämiert.
Die Jury unter der Leitung von Dominique Herren, Product Owner Hochschuldidaktik der Virtuellen Akademie, hat die Gewinner*innen aufgrund klar festgelegter Qualitätskriterien bewertet. Die Preise werden offiziell am Tag der Lehre am 2. September 2025 in Biel an die Gewinner*innen übergeben.
Nicole Bosshard: Lernen durch Erfahrung
Nicole Bosshard hat die Jury mit ihrer Lehrveranstaltung «Klinische Einschätzung und Beurteilung für Nurse Practitioner» überzeugt. Dabei handelt es sich um ein Pflichtmodul im MSc Pflege (Vertiefung Nurse Practitioner).
Herausragend bei der Einreichung war der konstruktivistische Ansatz, also das Grundprinzip auf dem Wissen und der bestehenden Erfahrung der Teilnehmer*innen aufzubauen. «Wir sind in der Erwachsenenbildung. Alle bringen mindestens zwei Jahre Erfahrung mit. Darauf bauen wir auf», erklärte die erstplatzierte Gewinnerin des Lehrpreises der Burgergemeinde Bern 2025.
Besonders aufgefallen ist der Jury die didaktisch-methodische Vielfalt, die im Modul von Nicole Bosshard zum Einsatz kommt. Praktische Übungen, klinisches Mentorat, Praktikum, Fallbesprechung; aber auch digitale Lerntools, wie video-basiertes Peer Feedback, Lernvideos und Slide of the Week kommen zum Einsatz.
Der zweckgerichtete Einsatz von Peers (also Fachpersonen mit mehr Erfahrung als die Studierenden) und das analytische Überprüfen und evidenzbasierte Anpassen der eingesetzten didaktischen Mittel waren für die Jury sehr überzeugend.
Jörg Berkel und Markus Tiede: Lernen durch Arbeit
Inhaltlich ganz anders und didaktisch nicht minder beeindruckend war das Modul «Software Engineering», das Jörg Berkel und Markus Tiede vorgestellt haben. Die beiden Dozenten unterrichten das Modul konsequent im Hybridunterricht, also sowohl vor Ort und als Online-Veranstaltung.
Im Modul lernen Studierende durchwegs dadurch, dass sie auf Basis eines agilen Prozesses (Scrum) so vorgehen, wie später im Berufsleben. Alle entwickeln eine Web-Plattform ihrer Wahl (z.B. Pflanzenbörse, Schiedsrichter-Planning-Tool). Durch die individuelle Zielsetzung steigt die intrinsische Motivation der Studierenden.
Besonders hervorgehoben hat die Jury den Umstand, dass die Studierenden im Modul agile Prozesse und Kollaboration kennenlernen und praktizieren. Sie werden durch diesen Learning-by-Doing-Ansatz ideal auf die Berufswelt vorbereitet. Auch der von Jörg Berkel und Markus Tiede konsequent verfolgte Open Source- und Open Educational Resources-Gedanke und der Retro-basierte Modulweiterentwicklungsprozess haben die Jury überzeugt.
Adrian Stettler: Lernen als Spiel
Adrian Stettler hat sich mit seinem BFH diagonal-Wahlmodul «Excel in your Career» wahrlich kein einfaches Thema vorgenommen. Und doch schafft er es – mit seinem mitreissenden Auftritt und seiner didaktischen Experimentierfreude – aus trockenen Tabellen motivierende Quests zu machen, über die Studierende sich Formeln, Validationen und VBA (Visual Basics for Applications) in ihrem eigenen Tempo annähern können.
Besonders beeindruckt hat die Jury, dass Adrian Stettler weit über 100 Teilnehmer*innen im Modul betreut, und es ihm dennoch gelingt, auf die individuellen Bedürfnisse der einzelnen Studierenden einzugehen. Auch dass Adrian Stettler seine Rolle als Dozent eher als Coach und Quest Giver sieht, belegt sein didaktisch sehr reflektierter und in Zeiten von künstlicher Intelligenz brandaktueller Zugang zur modernen Lehre. Adrian Stettler hat mit «Excel in your Career» ein «geradezu mustergültiges Beispiel für ein Online-Modul gegeben», lobte ein Jurymitglied.