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Ernährungs-Praktikum in Manchester: Spezialtherapien für Menschen mit Kurzdarmsyndrom
03.11.2025 Rebecca Fehr, MSc-Studierende Ernährung und Diätetik im 5. Semester, absolvierte ihr Praktikum am Salford Royal Hospital in Manchester. Zwei Wochen lang erhielt sie auf der Intestinal Failure Unit spannende Einblicke in die Behandlung von Menschen mit Kurzdarmsyndrom – fachlich wie auch persönlich.
Das Wichtigste in Kürze
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Das Transfermodul im MSc Ernährung und Diätetik bietet praxisnahe Erfahrungen – auch im Ausland.
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Rebecca Fehr erhielt in Manchester Einblicke in ein hochspezialisiertes Zentrum und das britische Gesundheitssystem.
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Ihr Highlight: die Offenheit von Team und Patient*innen.
 
    Das Transfermodul ist Teil des Master-Studiengangs Ernährung und Diätetik und bietet den Studierenden die Möglichkeit, ihr Fachwissen zu vertiefen. Dank der internationalen Partnerschaften der BFH mit Praxisorganisationen können sie ihr Praktikum auch im Ausland absolvieren.
    Rebecca, worum ging es in deinem Transfermodul?
Rebecca Fehr: Ich habe das Transfermodul zum Thema Standard Operating Procedures (SOP) zur multiprofessionellen Behandlung von Personen mit Kurzdarmsyndrom absolviert. Dafür bin ich zwei Wochen nach Manchester gereist und erhielt einen Einblick in die Intestinal Failure Unit (IFU) des Salford Royal Hospital. Im stationären Bereich gibt es dort 21 Betten für Personen mit einem Kurzdarmsyndrom, ambulant werden rund 330 Patient*innen betreut.
Kurzdarmsyndrom kurz erklärt
Das Kurzdarmsyndrom ist ein seltenes und komplexes Krankheitsbild, das meist aufgrund ausgeprägter Dünndarmresektionen entsteht und zu einem chronischen Darmversagen führen kann. Durch verminderte intestinale Resorptionsoberfläche kommt es zu einer reduzierten Aufnahme von Makro-, Mikronährstoffen und/oder Flüssigkeiten. Daraus entstehen Symptome wie Durchfall, Gewichtsverlust, Vitaminmangelerscheinungen und Niereninsuffizienz, die die Lebensqualität der Betroffenen beeinflussen.
Welche Erfahrungen hast du während deines Aufenthalts gesammelt?
Es war unglaublich spannend, Einblicke in ein hochspezialisiertes Zentrum zu erhalten und gleichzeitig auch das britische Gesundheitssystem kennenzulernen. Ich habe viel über Distal Enteral Tube Feeding (DETF) und Chyme Reinfusion gelernt (spezielle Ernährungstechniken, bei denen der Speisebrei oder künstliche Sondennahrung nicht im Magen, sondern weiter unten im Darm zugeführt wird, damit der Körper die Nährstoffe besser aufnehmen kann) und erhielt täglich neue spannende Eindrücke. Besonders eindrücklich war auch die Begleitung des Homecare-Teams, das Hausbesuche durchführt und für die heimparenterale Ernährung zuständig ist. In diesem Zusammenhang musste ich über die Frage einiger Patient*innen schmunzeln, die wissen wollten, was ich denn ausgerechnet in England lernen wolle – die Schweiz habe doch das bessere Gesundheitssystem.
Mein persönliches Highlight war die Offenheit der Menschen.
Wenn du es auf den Punkt bringen müsstest: Was war dein Highlight?
Das Highlight meiner Zeit auf der IFU war die Offenheit der Menschen – sowohl im Team als auch bei den Patient*innen. Es war beeindruckend zu erleben, wie aufgeschlossen alle waren und wie viel wir voneinander, miteinander und übereinander lernen konnten.