Kolloquium: Was bedeutet es, eine Performance zu konservieren?

07.06.2023 Auf dem Kolloquium «Performance Conservation: Artists Speak» präsentierten sieben Künstler*innen ihre Werke und Ideen über das Nachleben von Performance.

Personen auf einer Bühne, Mann hält ein Mikrofon, Setting wie eine Podiums-Diskussion
Performance-Künstler*innen besprechen Konservierung in der grossen Runde am Ende des Kolloquiums. Bild: Aga Wielocha

Das Forschungsprojekt «Performance: Conservation, Materiality, Knowledge» (Hanna B. Hölling, Jules Pelta Feldman, und Emilie Magnin) organisierte sein drittes Kolloquium und lud Künstler*innen ein, um über das Schaffen, Konservieren und Nachleben von Performancekunst zu sprechen.

Noch vor nicht allzu langer Zeit wurde Performancekunst als zu radikal für Kunstmuseen betrachtet und galt als kaum konservierbar. Aber heute steht Performance nicht mehr am Rande der Kunstwelt und wird von Museen nicht nur präsentiert sondern auch gesammelt. Doch welche Herausforderungen ergeben sich, wenn man sich dazu entschliesst, eine Performance für die Zukunft zu bewahren? Die Konservierung zeitgenössischer Kunst hat in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht, doch nach wie vor stellt sie sich schwierig an, wenn es um Kunstwerke geht, die nicht aus materiellen Objekten bestehen. Wie also kann man Performances – nicht nur ihre Dokumente und Überreste, sondern den Live-Akt selbst –lebendig erhalten?
 

Frau mit grauen Haaren hebt ein Kleid aus Eierschalen aus einem Karton
In ihrer Lecture-Performance kehrt Künstlerin Pascale Grau zu einer früheren Performance zurück. Bild: Aga Wielocha

Anregende Vorträge und Lecture-Performances hielten Christian Falsnaes, Davide-Christelle Sanvee, Pascale Grau, Ido Feder, Dorota Gawęda & Eglė Kulbokaitė und Rosanna Raymond. Die vielfältigen Künstler*innen, die aus verschiedenen Teilen der Welt zur HKB gekommen waren, diskutierten nicht primär darüber, wie man ihre Werke dauerhaft fixieren könnte. Vielmehr betonten sie die Bedeutung von Transformation, Flexibilität und einem lebendigen, persönlichen Umgang mit Traditionen. Ob durch Gesten, Parfüm, Tätowierungen oder Eierschalen, wie bei der Performance von Pascale Grau, die oben abgebildet ist, – die Künstler*innen verbanden Performance mit anderen Formen künstlerischen Schaffens und kultureller Praxis, sei es zeitgenössisch oder historisch.

Mehr über das Kolloquium kann man auf der Webseite des Forschungsprojekts finden. Videoaufnahmen werden auch bald verfügbar sein.

Frau mit Mikrofon im Publikum eines Podiumsgesprächs

Mehr erfahren