Schadensbilder

Für die Dokumentations von Schäden an Kunst und Kulturgut ist eine eindeutige Nomenklatur notwendig, vor allem im internationalen Leihverkehr. Das Projekt soll hierfür Grundlagen erarbeiten unter Einbezug externer Experten.

Steckbrief

Ausgangslage

Die Dokumentation von Kunst und Kulturgut in Wort und Bild ist Teil der beruflichen Praxis einer Restauratorin/eines Restaurators, sei es als begleitende Dokumentation bei der restauratorischen Bearbeitung eines Objekts oder als Referenz im Leihverkehr von Kunst und Kulturgut, national wie international. Dabei geht es vor allem um die Dokumentation des Erhaltungszustandes. Um Schäden zu dokumentieren, werden Zustandsprotokolle erstellt, dafür existieren Empfehlungen und Leitfäden. Die sprachliche Beschreibung der jeweiligen Schäden erfolgt hingegen nach Gutdünken der jeweiligen RestauratorInnen. Mitunter kommt es dabei zu Verständnisschwierigkeiten, da bisher keine allgemeingültige Nomenklatur existiert, vor allem wenn die Protokolle von NichtrestauratorInnen (KuratorInnen, MuseumsdirektorInnen und Versicherungsfachleuten) oder RestauratorInnen anderer Fachbereiche gelesen und verstanden werden sollen, oder in einer Fremdsprache abgefasst sind.

Vorgehen

Ziel ist es, eine allgemeingültige Nomenklatur der Schadensbilder an Kunstobjekten und Kulturgut als Grundlage für die Erstellung von Zustandsprotokollen zu entwickeln. Dieser Katalog soll die Fachtermini der Schadensformen in einem mehrsprachigen Glossar mit Worten definieren und diese in exemplarischen Bildern vorstellen. Um eine wirklich allgemeingültige Definition der Fachbegriffe zu erhalten, ist eine möglichst breit abgestützte Recherche zum Sprachgebrauch notwendig. Im Rahmen des hier vorgeschlagenen BFH-Vorbereitungsprojektes beschränkt sich der Katalog fachlich auf das Material Papier und sprachlich auf Deutsch und Englisch. Es ist als Spurprojekt zu betrachten, dessen Struktur, Vorgehensweise und Inhalt als Basis für weiterführende Projekte dienen können. Auf der Grundlage einer Materialsammlung aus Begriffen und entsprechendem Bildmaterial wird ein nicht-öffentliches Internet-Diskussionsforum entwickelt und erprobt. Dieses soll als internationale Diskussionsplattform dienen und in diesem Fall für den deutschund englischsprachigen Raum eine breit abgestützte Konsensbildung ermöglichen. Die Weiterentwicklung und Nutzung dieses Tools soll bei Folgeprojekten andere Materialgebiete und weitere Sprachen einbeziehen. Eine Zusammenarbeit mit der europäischen Normenkommission CEN ist geplant, da entsprechende Normen in Vorbereitung sind.

Ergebnisse

Ergebnis ist eine Publikation, vorzugsweise in Form eines Fächers, der ähnlich wie der kürzlich erschienene Form Fächer (Zürcher Hochschule der Künste et al. 2010) aufgebaut sein könnte. Hierzu soll auf die Fachkompetenzen des Studiengangs Visuelle Kommunikation zurückgegriffen werden, eine Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Normenverband SNV ist in Diskussion.