Empfehlungen für systematisches PPI

Beteiligen statt konsultieren: Das Projekt stärkt die systematische Einbindung von Patient*innen und Öffentlichkeit (PPI) in Entscheidungsprozesse des Schweizer Gesundheitswesens – für mehr Personenzentrierung.

Steckbrief

  • Beteiligte Departemente Gesundheit
  • Institut(e) Institut für partizipative Gesundheitsversorgung
  • Förderorganisation Andere
  • Laufzeit (geplant) 01.10.2024 - 30.09.2027
  • Projektleitung Prof. Dr. Karin van Holten
    Kevin Selby
  • Projektmitarbeitende Chantal Britt
  • Schlüsselwörter Patient and Public Involvement (PPI), Governance, Health Care, Decision-making, Personen-Zentrierung, Qualitätsentwicklung, Beteiligung, Gesundheitspolitik, Versorgungssystem, Schweiz, Versorgungssett

Ausgangslage

Die Eidgenössische Qualitätskommission (EQK) setzt sich für eine stärkere Beteiligung von Patient*innen, Angehörigen und der Öffentlichkeit (PPI) im Schweizer Gesundheitswesen ein. Während PPI in der direkten Versorgung zunehmend Beachtung findet, fehlen auf Ebene von Gesundheitsinstitutionen, Behörden und Politik bislang systematische Ansätze. Um diese Lücke zu schliessen, hat die EQK ein Konsortium aus der Berner Fachhochschule (BFH), Unisanté und Interface Politikstudien beauftragt. Ziel ist es, konkrete Empfehlungen zu erarbeiten, wie PPI wirksam und nachhaltig in Entscheidungsprozesse von Leistungserbringern, Versicherern und Behörden integriert werden kann. Im Fokus steht der Aufbau einer fundierten Wissensbasis, die als Grundlage für die Entwicklung praxistauglicher Empfehlungen dient. Dabei werden unterschiedliche Versorgungssettings berücksichtigt – von der Akut- bis zur Langzeitpflege, stationär wie ambulant – sowie die sprachregionalen Besonderheiten der Schweiz.

Vorgehen

Das Projekt gliedert sich in drei Phasen: Phase 1 – Literatur- und Umfeldanalyse (Okt. 2024 – März 2025): Analyse internationaler Best Practices und Interviews mit PPI-Expert*innen aus Kanada, Frankreich, Dänemark, den Niederlanden und Deutschland. Phase 2 – Workshops in allen Sprachregionen und Entwicklung von Fallvignetten (April 2025 – Nov. 2026): Mit Stakeholdern aus verschiedenen Versorgungsbereichen werden Fallbeispiele inkl. Strategien zur Umsetzung von PPI in der Schweiz entwickelt – angepasst an regionale, institutionelle und sektorale Kontexte. Phase 3 – Entwicklung von Empfehlungen (Dez. 2026 – Sept. 2027): Auf Basis der Erkenntnisse entstehen praxisnahe Empfehlungen zur systematischen Verankerung von PPI in der Schweizer Gesundheitsversorgung.

Ergebnisse

Zwischenbericht Phase 1 – Umfeldanalyse: Die Analyse internationaler Modelle zeigt drei zentrale Erfolgsfaktoren für die Umsetzung von PPI: Langfristiges Engagement: Beteiligung muss von Politik, Fachpersonen und Zivilgesellschaft aktiv getragen werden. Kontextsensitivität: Jede Organisation und Ebene (Meso bis Makro) benötigt eine eigene, flexible Umsetzungsstrategie. Faire Prozesse: Beteiligung muss inklusiv, ressourcengestützt und durch Schulungsangebote begleitet sein. Diese Erkenntnisse bilden die Grundlage für die weitere Projektarbeit und die Entwicklung kontextgerechter Empfehlungen.

Ausblick

Auf Basis der internationalen Analyse, der Ergebnisse aus den Workshops und der spezifischen Gegebenheiten des Schweizer Gesundheitssystems werden bis Herbst 2027 konkrete Empfehlungen für die EQK formuliert. Diese sollen Entscheidungsträger:innen in Politik, Institutionen und Versicherungen dabei unterstützen, effektive PPI-Modelle in ihre Strukturen zu integrieren – mit dem Ziel, die Qualität und Personenzentrierung im Gesundheitswesen nachhaltig zu stärken.

Dieses Projekt leistet einen Beitrag zu den folgenden SDGs

  • 3: Gesundheit und Wohlergehen