emMENTAL
Begleitet durch die BFH, steht der Verein emMENTAL – Netzwerk psychische Gesundheit nun am Start. Betroffene und Fachpersonen entwickelten gemeinsam niederschwellige Interventionen, um die psychische Gesundheit im Emmental zu fördern.
Steckbrief
- Beteiligte Departemente Gesundheit
- Institut(e) Institut für partizipative Gesundheitsversorgung
- Förderorganisation Andere
- Laufzeit (geplant) 01.01.2026 - 31.12.2028
- Projektleitung Anita Schürch
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Partner
Partnerorganisation: emMENTAL - Netzwerk psychische Gesundheit
Förderorganisationen: Reformierte Kirchen Bern-Jura-Solothurn
Fondia Stiftung
Ebnet Stiftung - Schlüsselwörter Psychische Gesundheit, Vernetzung, Prävention, Sensibilisierung, Peer-Arbeit, Betroffenenperspektive, Partizipation, Caring Community, Walk-in, Kurse, Emmental
Ausgangslage
Psychische Erkrankungen gehören zu den häufigsten Gesundheitsproblemen in der Schweiz. Besonders in ländlichen Regionen wie dem Oberen Emmental fehlt es oft noch an Sichtbarkeit und der einfache Zugang zu Unterstützung wird vermisst. Im Rahmen eines anderthalbjährigen, von der Berner Fachhochschule begleiteten Vorprojektes (04/2024-10/2025) zeigte sich ein grosses Bedürfnis nach Vernetzung – sowohl unter Fachpersonen als auch unter Peers und zwischen diesen Gruppen. Zudem wurde deutlich, dass niederschwellige lokale Angebote einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung, Prävention und Entstigmatisierung von psychischer Krankheit und Belastung sowie zur Verbesserung der psychischen Gesundheit in einer Randregion leisten könnten.
Vorgehen
Der von der Berner Fachhochschule im Aufbau begleitete Verein emMENTAL – Netzwerk psychische Gesundheit versteht sich als Plattform, auf der Fachstellen, Organisationen und Betroffene partnerschaftlich zusammenarbeiten. Er will bestehende Angebote in der Region besser bekannt machen und untereinander vernetzen, neue Initiativen anstossen und die Bevölkerung für das Thema der psychischen Gesundheit sensibilisieren. Niederschwellige und präventive Zugänge stehen dabei im Vordergrund. Ein zentrales Anliegen von emMENTAL ist die aktive Beteiligung von Menschen mit eigener psychischer Krankheitserfahrung, so genannten Peers, sowie der Einbezug der Perspektive von Angehörigen. Die Berner Fachhochschule begleitete die Prozessentwicklung während eines rund anderthalbjährigen Vorprojektes (04/2024-10/2025), indem sie ihre Erfahrung im Aufbau von Caring Communities sowie in der Gestaltung partizipativer Prozesse einbrachte. Während der nun anschliessenden dreijährigen Umsetzungsphase (01/2026-12/2028) wird sie den Verein – emMENTAL-Netzwerk psychische Gesundheit wissenschaftlich begleiten und das Projekt evaluieren. Finanzielle Unterstützung leisten die Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn sowie weitere Stiftungen mit Fokus psychische Gesundheit.
Ergebnisse
Zu den ersten Interventionen des Vereins emMENTAL – Netzwerk psychische Gesundheit gehört ein Walk-in-Angebot in Langnau i.E., das sich an Menschen richtet, die kurzfristig Unterstützung oder Beratung suchen. Den Betrieb dieses Angebotes stellen gemischte Teams aus Fachpersonen und Betroffenen sicher. Zudem ist eine digitale Plattform im Aufbau, welche die regionalen Angebote im Bereich psychische Gesundheit sichtbar macht. Die Vernetzung von Fachpersonen soll durch regelmässige Vernetzungsanlässe gefördert werden. An die breite Bevölkerung richten sich verschiedene Kursangebote mit dem Ziel, neben der Wissensvermittlung insbesondere persönliche Kompetenzen im Umgang mit psychischen Belastungen zu stärken.
Ausblick
Die Enttabuisierung psychischer Krankheit und ein präventiver, niederschwelliger Zugang in Ergänzung zu den bestehenden professionellen Angeboten sind wichtige Leitlinien für die Gestaltung von Interventionen. Die Angebote des Vereins emMENTAL – Netzwerk psychische Gesundheit werden ab Januar 2026 schrittweise lanciert und kontinuierlich weiterentwickelt. Die Berner Fachhochschule begleitet und evaluiert diesen Umsetzungsprozess.