Performance Conservation Artists Speak

Ein Kolloquium widmet sich konservatorischen Fragen der Performancekunst.

16.05.2023, 12.00–18.00 Uhr – HKB, Fellerstrasse 11, 3027 Bern

Grossaufnahme eines Mikrophons mit verschwommenem Hintergrund.

Kann Performance-Kunst konserviert werden – und wenn ja, wie? In diesem Kolloquium diskutieren Künstlerinnen und Künstler, die sich mit Performance beschäftigen, über das Nachleben und die Hinterlassenschaften ihrer Arbeit und überlegen sogar, ob Performance selbst als eine Form der Konservierung dienen kann.
 
Die Live-Performance, die einst als unvereinbar mit den Mainstream-Institutionen galt, ist kein Randthema mehr in der Kunstwelt. Heute wird sie von grossen Museen in aller Welt präsentiert, in Auftrag gegeben und sogar gesammelt. Doch was bedeutet es, sich dafür einzusetzen, dass ein Werk der Performance auch in Zukunft erhalten bleibt - oder ein längst verschüttetes wieder zu beleben? Die moderne Disziplin der Konservierung hat sich in den letzten Jahrzehnten weiterentwickelt, aber sie tut sich immer noch schwer damit, sich Kunstwerken zu nähern, die über das Objekthafte hinausgehen, und reduziert sie häufig auf Dokumentation oder blosse Relikte.

Mit Präsentationen verschiedener Performance-Künstler will dieses Kolloquium untersuchen, wie sie die Langlebigkeit und das Nachleben ihrer eigenen Arbeit angehen und wie die Performance selbst dazu dient, die Vergangenheit zu konservieren, wiederaufzugreifen und neu zu interpretieren. Einige Künstler betrachten jede Art von Konservierung als Widerspruch zu ihrer Vorstellung vom Lebendigen, während andere Reenactment, Reperformance oder dokumentarische Medien wie Video, Fotografie oder mündliche Überlieferung bevorzugen. Die moderne Konservierungspraxis beinhaltet sowohl Wissenschaft als auch Kunstfertigkeit, Präzision und Interpretation. Wenn sich Restauratoren manchmal wie Künstler verhalten, dann ist es nur logisch, dass Künstler manchmal die Arbeit von Restauratoren übernehmen – entweder indem sie ihr eigenes Werk umgestalten oder indem sie Ereignisse und Kunstwerke der Vergangenheit durch künstlerische Forschung und kreative Neuinterpretation in die Gegenwart holen. Trotz einer grossen Vielfalt von Ansätzen wird jeder der vorgestellten Künstler eingeladen und aufgefordert, seine eigene Beziehung zur Konservierung zu diskutieren.

«Conserving Performance: Artists Speak» ist das dritte jährliche Kolloquium, das von den Mitgliedern von Performance: Conservation, Materiality, Knowledge (Hanna B. Hölling, Jules Pelta Feldman und Emilie Magnin) organisiert wird, einem vom Schweizerischen Nationalfonds geförderten Forschungsprojekt an der Hochschule der Künste Bern.
Fragen können an performanceconservation@gmail.com gerichtet werden.

Steckbrief