Bergsturz Brienz: Arbeiten am evakuierten Altar begonnen

18.07.2023 Ein rund zwölfköpfiges Team der HKB restauriert während acht Wochen den wertvollen, 500-jährigen Altar-Aufsatz.

Studierende an der Restaurierung
HKB-Studierende an der Arbeit. Bild: zvG

«Die Restaurierung gleicht einer Exkursion in unbekanntes Terrain»

Im Mai wurde das Retabel zwecks Evakuierung in über hundert Einzelteile zerlegt. Diese sind in der Zwischenzeit in Stierva, in der Nähe von Tiefencastel, angelangt und werden dort fein säuberlich fotografiert, gereinigt und schriftlich dokumentiert.

Prof. Dr. Karolina Soppa leitet die Arbeiten, die aufgrund der Empfindlichkeit des über 500 Jahre alten Werkes eine grosse Herausforderung darstellen. Zuletzt entstaubt wurde es vor 50 Jahren, entsprechend vorsichtig wird es gereinigt: Zuerst trocken mit verschiedenen feinen Haarpinseln und anschliessend, sofern möglich, durch den Einsatz diverser Lösungsmittel. Danach werden fehlende Stellen mit Kitmasse ausgefüllt und mit altersbeständiger Farbe retuschiert.

In der Medienmitteilung der Gemeinde Albula wird Karolina Soppa wie folgt zitiert: «Über die Jahrhunderte wurden immer wieder Reparaturen und Ausbesserungen am Werk ausgeführt. Die Restaurierung gleicht deshalb einer Exkursion in unbekanntes Terrain, wo man immer auf der Hut sein muss.» 

Ob und wann das Retabel in die Kirche der Gemeinde Brienz zurückkehren kann, ist im Moment noch unklar und hängt von der Gefahrenbeurteilung der zuständigen Geologen ab.

 

Rückwand eines Altars wird von zwei jungen Menschen bearbeitet, Lichter im Vordergrund, im Hintergrund eine Sprossenwand einer Turnhalle
Als Werkstatt dient das ehemalige Schulhaus der Gemeinde Stierva. Bild: zvG

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