HKB-Diplomandin Polina Tarasenko befragt

07.05.2024 Die Posaunistin schliesst im Juni ihren Master in Musik Performance Klassik ab und erzählt uns, welcher Herausforderung sie sich in ihrem Abschluss-Rezital stellt und wohin es sie nach dem Studium führen wird.

Portrait von Polina Tarasenko. Eine junge Frau mit blonden Haaren hält eine Posaune in den Händen und lächelt in die Kamera
Polina Tarasenko möchte Solokonzerte spielen. Foto: Monika Lawrence

Wieso spielst du Posaune?

Ich mag den einzigartigen Klang. Er erinnert mich an die menschliche Stimme, hat aber viele Variationen. Er kann direkt und kraftvoll sein, aber auch weich und intim – diese Vielseitigkeit, die ich beim Spielen der Posaune habe, mag ich sehr. In Orchestern kann sie nicht nur als unterstützende Kraft verwendet werden, sondern auch als Soloinstrument – es gibt viele Stücke die zeigen, was mit der Posaune alles möglich ist.

Und was ist dein Schwerpunkt im Studium an der HKB?

Ich beschäftige mich mit verschiedenen Aspekten meiner musikalischen Entwicklung. Aber das Wichtigste ist die Entwicklung meines Spiels auf der Posaune. Ich möchte in der Lage sein, beim Spielen alles auszudrücken, was ich möchte – ohne jegliche Schwierigkeiten.

Was bereitest du für dein Diplomrezital vor?

Mein Programm besteht ausschliesslich aus zeitgenössischen Solostücken für Posaune. Das ist etwas ganz Neues für mich und etwas Ungewöhnliches, das machen nicht viele Posaunist*innen. Es wird anstrengend werden, so lange alleine zu spielen, aber ich freue mich. Bisher war ich eher in der traditionellen klassischen Musik zu Hause.  

Polina Tarasenko sitzt auf einer Treppe. Sie trägt eine schwarze Lederjacke, schwarze Jeans und eine blau gemusterte Bluse. Links neben ihr liegt eine eingepackte Posaune
Foto: Monika Lawrenz

Was gefällt dir an der HKB?  

Mir gefällt, dass das Studium hier sehr transdisziplinär ist. Es beschränkt sich nicht nur auf die Musik, sondern es gibt immer wieder Berührungspunkte mit Tanz, Oper oder bildender Kunst. Auch geschäftliche und organisatorische Aspekte rund um die Musik sind ein Thema. Für die HKB entschieden habe ich mich aber wegen meines Professors Ian Bousfield, der hier unterrichtet. Er ist ein fantastischer Spieler und ein fantastischer Lehrer. Er hat mir viel beigebracht und ich konnte bei ihm genau die Fertigkeiten entwickeln, die ich gebraucht habe. Ausserdem konnte ich an der HKB mein Studium gut mit meiner Karriere ausserhalb verbinden und viele Konzerten spielen.   

Was sind deine Pläne nach dem Studium? 

Seit sechs Jahren bin ich Studentin und auch zuvor war ich an einer Musikschule. Es fühlt sich deshalb an, als würde nun ein grosser Teil meines Lebens zu Ende gehen und etwas Neues kommen. Das ist aufregend, aber auch etwas beängstigend. Ich würde gerne weiterhin Solokonzerte spielen und als Solistin auftreten, was aber mit der Posaune als Instrument nicht so üblich ist. Obwohl das ungewöhnlich ist, möchte ich diesen Weg weiterverfolgen und Konzerte mit Orchestern oder mit Klavierbegleitung spielen. Und hoffentlich auch an einigen interessanten, transdisziplinären Projekten arbeiten.  

Worauf freust du dich, was in deinen letzten Studiumswochen noch ansteht?  

Ich möchte fertig werden! Ich habe das Gefühl, dass all diese Dinge rund ums Studium nun hinter mir liegen und bin froh, dass nun der Abschluss ansteht. Ich freue mich sehr darauf, mein Rezital zu spielen – bin aber auch etwas müde wegen all des Drucks.  

 

Polina Tarasenko spielt am Mittwoch, 8. Mai um 18 Uhr im Grossen Konzertsaal an der Papiermühlestrasse 13d in Bern.