- Story
HKB-Studentin Alésia Barthoulot befragt
06.10.2025 Bereits mit 14 hat Alésia Barthoulot ihren Traumberuf gefunden. Nun studiert die Französin an der HKB im Master Conservation-Restoration. Sie spricht mit uns über ihr grösstes Projekt und ihren Werdegang.

Aufgewachsen ist Alésia Barthoulot im Elsass in der Nähe von Basel, schon bald war für sie klar: Sie möchte in ihrem Beruf Kunst, Kunstgeschichte und Wissenschaft verbinden. Nach einem erfolgreichen Bachelor-Studium in Konservierung und Restaurierung an der HKB startet sie nun ins 3. Semester des Masterstudiengangs Conservation-Restoration.
Du kommst aus Frankreich und hast dort dein Grundstudium absolviert. Wie bist du auf die HKB aufmerksam geworden?
Ich habe in Frankreich mein Grundstudium gemacht, bis ich 19 Jahre alt war. Die HKB wurde mir von Mitstudierenden, aber auch von Lehrpersonen in Frankreich empfohlen. An der HKB fand ich sehr toll, dass es verschiedene Ateliers gibt und es eine grosse Vielfalt an Möglichkeiten bietet. Wir Studierende können durch die Ateliers wechseln und diverse Module und Vertiefungen besuchen.
Ich persönlich wollte mein Studium in einer anderen Spreche machen. Bern war dazu die beste Möglichkeit, um aus meiner Komfortzone herauszukommen.
Swiss CRC
Der Swiss Conservation-Restoration Campus (Swiss CRC) ist ein Zusammenschluss der Schweizer Institutionen, die eine universitäre Ausbildung und Forschung im Bereich der Konservierung-Restaurierung verantworten. Das Ziel: Bildung und Forschung für den Erhalt von Kunst und Kulturerbe. Dem Swiss CRC gehören vier Institutionen an: Hochschule der Künste Bern HKB, Abegg-Stiftung in Riggisberg, Haute-École Arc (HE-Arc) in Neuenburg und das Dipartimento ambiente costruzioni e design (DACD) der Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana (SUPSI).
Wie bist du auf den Studiengang Konservierung-Restaurierung an der HKB aufmerksam geworden?
Ich wollte etwas mit Kunst und Kunstgeschichte, aber auch etwas mit Wissenschaft machen. Als ich mit meinen Eltern und meiner damaligen Kunstlehrerin darüber gesprochen habe, haben sie gesagt, ich solle im Internet nach Konservierung und Restaurierung suchen. Nachdem ich mich informiert habe, habe ich gedacht: Wow, dieser Beruf existiert. Damit ich sicher sein konnte, dass es wirklich zu mir passt, habe ich mit 14 Jahren eine Woche in einem Atelier für Restaurierung gearbeitet. Nach dieser Woche war für mich klar, ich werde jetzt alles dafür tun, damit ich diesen Beruf ausüben kann und jetzt sitze ich hier.
Ich finde, es ist wirklich ein wunderschöner Beruf. Wir sind so nahe an den Werken, sehen jeden Pinselstrich. Für mich ist es ein bisschen, als wären wir die Vermittlerinnen der Vergangenheit für die Zukunft – und das macht mich happy.
«Für mich ist es ein bisschen, als wären wir die Vermittlerinnen der Vergangenheit für die Zukunft»
Warum hast du dich in deinem Master für die Vertiefung Gemälde und entschieden?
Ich fand alle bisherigen Projekte, bei denen ich mitgearbeitet habe, spannend. Ein grösseres Projekt, an dem ich Teil war, hat mit meiner Bachelorarbeit über Erkennung von ägyptischen Pigmenten, dem Einfluss von Bindemittel auf diesen Pigmenten, Erkennung durch bildgebende Verfahren und multispektrale Kameras begonnen. Die Bachelorarbeit bot mir die Gelegenheit im Neuen Museum Berlin an einer Fotokampagne teilzunehmen, anschliessend konnte ich an einem Forschungsprojekt der HKB in Zusammenarbeit mit dem He-Arc in Neuchâtel mitarbeiten. Dort habe ich Pigmente und Bindemittel von dem Cartonnage von Ta-sherit-en-Imen analysiert. Ich habe bei diesem Projekt allgemein viel über die ägyptische Kultur und Pigmente gelernt. Ich bin sehr stolz, durfte ich Teil dieses Projekts sein!
Das Projekt war Teil des Swiss Conservation-Restoration Campus (Swiss CRC). Wie waren deine Erfahrungen damit?
Wir haben ab dem Master die Chance, einmal pro Semester mit den anderen KuR Hochschulen der Schweiz an einem CRC-Modul teilzunehmen. In diesen Modulen gibt es sehr viel Austausch zwischen den Studierenden und es wird viel Wissen über die jeweiligen Themen vermittelt. Natürlich sind die Kontakte, die man in diesen Modulen schliesst, toll für nach dem Studium.
Hast du bereits Pläne für nach dem Studium?
Ich möchte nach meinem Master in verschiedene Länder reisen, um in Museen oder Ateliers zu arbeiten und Erfahrungen zu sammeln. Mein erstes Ziel ist vermutlich Paris.