Ein Bachelor in literarischem Schreiben, und dann?

12.09.2022 Was macht man eigentlich nach einem künstlerischen Studium? Sara di Addezio Catella, Alumna des Schweizerischen Literaturinstituts, beantwortet Fragen, welche Schüler*innen so oder ähnlich gestellt haben.

Porträt der Frau vor grünem Hintergrund (Bäume). Sie trägt lange, braune und glatte Haare hinter die Schultern gelegt. Sie blickt mit braunen Augen und lächelnd in die Kamera
(Foto: Wiebke Zollmann)

Sara hat an der HKB 2019 den Bachelor Literarisches Schreiben und 2022 den Master Contemporary Arts Practice Literarisches Schreiben/Übersetzen abgeschlossen. Das Studium an der HKB ist ihre Zweitausbildung, davor hat sie an der ECAL und in Milano studiert und sich eine Zeit lang ihren drei Kindern gewidmet.

Was machst du jetzt beruflich?

Heute schreibe und übersetze ich – meine Sprachen sind Italienisch und Französisch – und widme mich verschiedenen Mandaten, die etwas mit Schreiben zu tun haben. Ich redigiere, übersetze und korrigiere Texte, verfasse klassische Medienmitteilungen oder Texte für Webseiten und Social Media. 2022 habe ich einen Roman publiziert, zudem sind einige meiner literarischen Übersetzungen bei Casagrande in Bellinzona erschienen. Derzeit arbeite ich an einer Sammlung von Kurzgeschichten auf Italienisch, einem frankophonen Projekt, ein illustriertes Album für Kinder, und an einer kollektiven Übersetzung eines schweizerischen Buches, das bald auf Italienisch erscheint.

Kannst du so kurz nach dem Abschluss mit dem Schreiben schon etwas verdienen?

Noch ist es schwierig, mit Lesungen oder Präsentationen zu verdienen, und der Verkauf von Büchern bringt wenig ein. Was das Übersetzen betrifft, stehe ich am Anfang. Bis jetzt ist es ein anstrengendes Berufsfeld: Für einen Neuling sind die Arbeitsstunden lang und die Tarife tief. Zwei, drei interessante Mandate ausserhalb der literarischen Welt erlauben mir, etwas Geld zu verdienen.

Was ist dir vom Studienalltag an der HKB in Erinnerung geblieben?

Ich habe den Austausch mit den Persönlichkeiten, den Dozierenden und den Gästen sehr geschätzt. Andere Autor*innen und Übersetzer*innen zu treffen, hat mir geholfen, die Literaturwelt kennenzulernen.

Möchten Ihre Schüler*innen mehr wissen über die Berufsoptionen nach einem künstlerischen Studium? Senden Sie Ihre Fragen an dorothee.joss@hkb.bfh.ch!

Das Interview führte Dorothee Joss.

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