Die Kommunikation zwischen Pflegefachpersonen und fremdsprachigen Patient*innen

Das Projekt untersucht, mit welchen kommunikativen Herausforderungen Pflegefachpersonen im Umgang mit fremdsprachigen Kinderpatienten/-innen konfrontiert sind und welche Anforderungen diese an eine Kommunikationshilfe-App stellen.

Steckbrief

Ausgangslage

Das Thema Migration und die damit verbundenen Herausforderungen gewinnen im Gesundheitswesen an Bedeutung. Für Pflegende sind fremdsprachige Patient*innen und deren Angehörige eine spezielle Herausforderung. Durch den Zuzug von Migrant*innen nimmt die Sprachenvielfalt in der Schweiz einen immer wichtigeren Platz ein – mit erheblichen (Kosten-)Auswirkungen auf das Gesundheitswesen. Mit diesem Vorprojekt wird auf eine praxisnahe Lösung für diese Herausforderung der Schweizer Spitäler hingearbeitet, indem Kommunikationsprozesse von Pflegefachpersonen mit fremdsprachigen pädiatrischen Patient*innen und deren Angehörigen untersucht werden.

Vorgehen

Durch eine qualitative Beforschung des Kommunikationsverhaltens von Pflegefachpersonen und fremdsprachigen Kindern werden Informationen darüber gewonnen, wie eine digitale Kommunikationshilfe inhaltlich und methodisch aufgebaut sein sollte, um im Pflegealltag ein Hilfsmittel für alle Nutzenden zu sein (Pflege, Patient*innen, Angehörige). Zur Datenerhebung werden folgende Schritte durchgeführt: 1) Literaturrecherchen, 2) ein Fokusgruppeninterview mit Pflegefachpersonen einer pädiatrischen Akutstation, 3) Beobachtung der Kommunikationsabläufe und -inhalte zwischen Pflegenden und Kinderpatient*innen bzw. deren Eltern durch Shadowing im Spitalalltag, 4) Kurzinterviews mit den beobachteten Pflegefachpersonen und 5) eine Fokusgruppendiskussion mit Expert*innen.

Ergebnisse

Die Auswertung der Daten zeigt, dass die kommunikativen Herausforderungen bei der Betreuung von fremdsprachigen Kinderpatient*innen vielfältig sind. Kommunikationsprobleme und deren Ursachen beeinflussen sich gegenseitig und treten an unterschiedlichen Punkten des Spitalaufenthaltes auf. Insbesondere Situationen, bei denen wichtige Informationen weitergegeben werden, wie bspw. bei der Anamnese, bei Instruktionen oder Beratungen oder vor dem Austritt, sind kommunikativ besonders herausfordernd. Zudem zeigen die Resultate, dass eine Kommunikationshilfe sehr benutzerfreundlich und gut zugänglich sein muss, damit sie genutzt würde.

Ad-hoc-Kommunikationshilfe: Die Handskizze einer Pflegefach- person zeigt auf, bei welchen Lebensmitteln welche Insulin- Dosen gespritzt werden müssen. (Bild: BFH-Forschungsteam)
Ad-hoc-Kommunikationshilfe (Bild: BFH-Forschungsteam)