Social Arts

Partizipative Kunst, kulturelle Teilhabe und Artivism sind nur einige Begriffe, die Projekte beschreiben, welche mit und durch Kunst die Welt verändern wollen. Der CAS Social Arts befähigt Kulturschaffende ausserhalb der etablierten Kunstwelt in unterschiedlichen sozialen Kontexten zu arbeiten und partizipative, transformierende Projekte mit Nicht-Künstler*innen zu realisieren. Die Verknüpfung von sozialem Engagement, interkultureller Arbeit und künstlerischer Kompetenz verlangt eine interagierende, künstlerische Praxis, die kulturelle Teilhabe und ein vielseitiges, demokratisches Kulturverständnis ermöglichen.

Der Studiengang:

  • richtet sich an professionelle Kunstschaffende aller Sparten, die künstlerische, partizipative und transformierende Projekte mit Menschen aus unterschiedlichen sozialen Schichten, Altersgruppen und Lebenssituationen umsetzen möchten.
  • gibt den Studierenden eine Einführung in theoretische, praktische und organisatorische Aspekte von Social Arts-Projekten.
  • ermöglicht durch Projekt-Recherchen vertiefte Einblicke in Strukturen und Entwicklung von bestehenden Projekten.
  • macht mittels der gemeinsamen Studienreise nach London mit zahlreichen Projektbesuchen Arbeitsweisen praktisch erfahrbar.
  • bietet die Möglichkeit, sich vielfach zu vernetzen und eröffnet Ausblicke für die Verortung und Anwendung in der Schweiz mit einer eigenen Projektskizze
CAS Social Arts

Steckbrief

  • Titel/Abschluss Certificate of Advanced Studies (CAS)
  • Dauer 8 Monate
  • Unterrichtstage Erster Kontaktunterrichtsblock: Donnerstag bis Sonntag
    weitere Kontaktunterrichtstage jeweils Freitag und Samstag
    Studienreise 5 bis 6 Tage
  • Anmeldefrist Weitere Informationen folgen in Kürze.
  • Anzahl ECTS 15 ECTS
  • Kosten Studiengebühr: CHF 5'750
    Anmeldegebühr: CHF 250
    (plus Reise und Unterkunft für die Studienreise nach London)
  • Unterrichtssprache Deutsch, Englischkenntnisse werden vorausgesetzt
  • Studienort Hochschule der Künste Bern
  • Departement Hochschule der Künste Bern
  • Nächste Durchführung September 2024 bis April 2025

Inhalt + Aufbau

Portrait

In Social Arts-Projekten richtet sich das Interesse der Kunstschaffenden auf Lebensrealitäten und Fragestellungen ausserhalb des Kunstkontextes. Kunstprojekte, die in Zusammenarbeit mit Nicht-Künstler:innen entstehen, sind in den meisten Fällen nicht eindeutig der Kultur, der Integration, der Soziokultur oder der Bildung zuzuordnen. 
Kulturschaffende arbeiten meistens mit sehr unterschiedlichen Partner:innen zusammen und leisten vielfältige Beiträge zur Stärkung der Zivilgesellschaft und der kulturellen Teilhabe. Solche Projekte verbinden künstlerische und soziale Ebenen und ermöglichen gesellschaftliche Transformation und persönliche Entwicklung: Es entstehen Sozialräume, Plattformen und Communities, die weit über die Kunstproduktion, in die Leben der Teilnehmenden und der Institutionen hineinwirken.

Ausbildungsziel

Mit dem erfolgreichen Abschluss erwerben Sie nachfolgende Kompetenzen:

  • Sie können künstlerische, vermittelnde und transformierende Projekte mit Menschen aus unterschiedlichen sozialen Schichten, Altersgruppen und (fragilen) Lebenssituationen umsetzen
  • Sie können Social Arts Projekte kontextualisieren, positionieren und adäquat argumentieren.
  • Sie kennen aktuelle Entwicklungen und Ausrichtungen von Projekten der kulturellen Teilhabe.
  • Sie entwickeln eigene Projekte und reflektieren diese.
  • Sie sind fähig, Projekte wirkungsorientiert zu gestalten.
  • Sie kennen Akteure der Szene in der Schweiz und im Ausland.
  • Sie sind fähig, ihre Rolle in der Praxis zu reflektieren, den Umständen anzupassen und  partizipative Gruppenprozesse anzuleiten.
  • Sie gehen mit unterschiedlichen Anspruchsgruppen auf Augenhöhe um.

Der CAS Social Arts ist modular aufgebaut und dauert 8 Monate.

1. Inputtage (3-4 Tage Präsenzunterricht, vorbereitendes Selbststudium)

Erwerb von theoretischem Fachwissen auf dem Gebiet von Social Arts und Grundlagen der praktischen Umsetzung von Projekten, Kennenlernen und Reflexion von Best practice-Beispielen aus verschiedenen Ländern und unterschiedlichen Kunstformen. Einblicke in kulturelle, soziale und politische Kontexte und Entwicklung von Sensibilität im Umgang mit verschiedenen Anspruchsgruppen.

2. Projekt-Recherche individuell (Selbststudium)

Die Studierenden beschäftigen sich in Teams vertieft mit einem bestehenden Projekt, einer Organisation oder Institution und lernen dadurch eine Vielzahl von Best-Practice-Projekten aus dem In- und Ausland kennen.

3. Präsentation Recherche-Projekte und Reflexion (2 Tage Präsenzunterricht)

Präsentation der Recherche-Arbeiten, Einführung in die Prinzipien der wirkungsorientierten Projektarbeit und Evaluation von Projekten. 

4. Studienreise (5-6 Tage, London) 

Gemeinsame Studienreise nach London: Kennenlernen von Social Arts-Projekten in ihrer ganzen Vielfalt, gemeinsamer Besuch von verschiedenen Organisationen, gemeinsame Reflexion der Projekte unter Anwendung des erworbenen Wissens. Vernetzung mit Künstler:innen, Kulturvermittler:innen und diversen Institutionen aus den Bereichen Kultur und Soziales. In praktischen Workshops vor Ort werden konkrete Methoden und Arbeitsweisen dieser Projekte vermittelt. 

5. CAS schriftliche Arbeit und Abschluss (Selbststudium und 2 Tage Präsenzunterricht)

Erarbeiten eines eigenen Vermittlungsprojekts, Verschriftlichung in Form eines Projektantrags unter Einbezug der Theorie und der Erfahrungen aus Recherche und Studienreise. Kurzpräsentation (Pitch) der schriftlichen Arbeit vor Fachpublikum.

Der Kurs setzt sich zusammen aus interaktiven Inputs, Praxisbeispielen, Vorträgen, Recherche-Beiträgen und Erfahrungsaustausch zwischen den Kursteilnehmenden. Das Selbststudium umfasst Vor- und Nachbereitung des Kontaktunterrichts, eigene Projekt-Recherche, Reflexion und Dokumentation des eigenen Lernprozesses. Die Studienreise bietet Einblicke in Projekte, die Kunst als Mittel zur Förderung des gesellschaftlichen Dialogs ins Zentrum stellen.

Etwa ein Drittel der Ausbildung ist Selbststudium: Die Teilnehmenden vertiefen im Selbststudium Schwerpunktthemen aus dem Kontaktunterricht, die für das eigene Tätigkeitsfeld relevant sind.
Zu den Leistungsnachweisen gehören ein Lerntagebuch, die gemeinsame Entwicklung eines Glossars, eine Projektrecherche im Tandem, mit Abgabe und Präsentation, eine reflektierte Beteiligung bei der Studienreise und als Abschlussarbeit das Entwickeln eines eigenen Projektes festgehalten in Form eines Antrags und die Präsentation dessen vor einem Beirat.

Titel + Abschluss

Certificate of Advanced Studies (CAS) BFH «Social Arts»

Team + Netzwerk

Studienleitung

Theaterpädagogin und Regisseurin, Kulturmanagerin, Projektentwicklerin und Erwachsenenbildnerin, verschiedene interkulturelle Projekt im In- und Ausland, Studienleiterin HKB CAS Teaching Artist, Diplom in Theatre&Education Hogeschool voor de Kunsten Utrecht (NL) und Master Soziale Arbeit BFH

Studienleitung

Bettina Holzhausen: Choreografin und Tanzpädagogin, aktuell verantwortlich für die Vermittlung des Balletts am Opernhaus Zürich, viele künstlerische Projekte in unterschiedlichen Kontexten im In- und Ausland. MA Theatre and Development an der University of Leeds.

Dozentinnen + Dozenten

Rohit Jain (CH)

ist promovierter Sozialanthropologe und künstlerischer Forscher mit Fokus auf Migration, Postkolonialismus und Repräsentationspolitik. Rohit Jain ist Mitbegründer verschiedener kulturpolitischer Interventionen wie dem Institut Neue Schweiz INES, dem Berner Rassismusstammtisch sowie Schwarzenbach Komplex, einem künstlerisch-politischen Langzeitprojekt zu antirassistischer Erinnerungspolitik uvm.

Schlesische 27 – Barbara Meyer (DE)

Die S27 in Berlin-Kreuzberg ist ein experimentelles Kunstlabor für junge Menschen, die die Welt verändern wollen. Als non-formale Bildungseinrichtung arbeiten wir mit zahlreichen lokalen und internationalen Partner:innen aus den Feldern Kunst/Kultur, Urbane Praxis sowie mit Netzwerkpartner:innen menschenrechtsorientierter NGOs zusammen.
Barbara Meyer ist Geschäftsführerin und künstlerische Leiterin der S27- Kunst und Bildung.

François Matarasso (GB)

ist freischaffender Künstler, Autor und Forscher. Arbeitet seit 1979 an Community Arts Projekten in GB und ausserhalb. Seit den 90er-Jahren untersucht er die Erfahrungen und Wirkungen der Community Art. Inzwischen ist François Matarasso für viele namhafte Organisationen, Institutionen und Universitäten weltweit als Berater und Forscher tätig. Sein neuestes Buch «A Restless Art: How participation won and why it matters» erschien 2019. 

Dijkema Claske (CH)

Institut Soziale und kulturelle Vielfalt, Departement Soziale Arbeit BFH. Schwerpunkte partizipative Forschungs- und Aktionsprojekte zu Quartierentwicklung und Diversität, koloniale Hinterlassenschaften in Städten und künstlerischen Interventionen zum Umgang mit diesen Hinterlassenschaften. Rolle der Kunst als Medium in Heilungsprozessen im Zusammenhang mit Rassismus und kolonialen Hinterlassenschaften.

Roger Nydegger (CH)

Bewegungsschauspieler und Theaterpädagoge. Mit seiner Firma Kuckuck-Produktion initiiert er spartenübergreifende, soziokulturelle und künstlerische Produktionen im In- und Ausland. Ein Schwerpunkt seiner Tätigkeit liegt in Subsahara-Westafrika, wo er seit über 20 Jahren Projekte mit verschiedensten Partner*innen vor Ort realisiert.

Stand April 2023 wird laufend ergänzt

Netzwerk

Austausch mit verschiedenen Stiftungen:
BAK – Kulturelle Teilhabe, Drosos Stiftung, Stanley Thomas Johnson Stiftung, m2act - Migros Kulturprozent

Voraussetzungen + Zulassung

Der CAS Social Arts richtet sich an professionell arbeitende Kulturschaffende und Kulturvermittler:innen aller Sparten mit einem Hochschulabschluss oder einer adäquaten Ausbildung und Know How auf dem Gebiet von Social Arts aufbauen möchten, um eigene Projekte umzusetzen.

Für den Zugang des CAS Social Art wird in der Regel einen Abschluss einer Kunsthochschule, Fachhochschule, Universität oder eine gleichwertige Ausbildung vorausgesetzt. Ebenfalls vorausgesetzt wird eine eigene künstlerische oder gestalterische Praxis und praktische Erfahrung in der Kulturvermittlung.

Ausnahmen

Kunst- und Kulturschaffende mit mehrjähriger Praxis im Berufsfeld, die über keinen entsprechenden Abschluss verfügen, können auch «sur dossier» aufgenommen werden.

Anmeldeunterlagen

Für die Anmeldung wird ein Lebenslauf (künstlicher Werdegang und Vermittlungserfahrungen), ein Motivationsschreiben sowie das massgebende Diplom (oder ein Portfolio der eigenen künstlerischen Arbeiten bei einer Anmeldung "sur dossier") verlangt. Zur Eignungsabklärung findet ein Aufnahmegespräch statt. 

Sprachkenntnisse

Unterrichtssprache: Deutsch
Englischkenntnisse werden vorausgesetzt

Die Studienleitung entscheidet gestützt auf die eingereichten Anmeldeunterlagen und einem persönlichen Aufnahmegespräch abschliessend über die Zulassung. Die Studienleitung behält sich vor, bei einer grossen Anzahl von Studienbewerbenden eine Auswahl zu treffen.

Organisation + Anmeldung

Der CAS umfasst 15 ECTS-Credits, ein Credit entspricht einer Arbeitszeit von 30 Stunden. Das Studium dauert 8 Monate. Der Studiengang umfasst Kontaktunterricht, Selbststudium, Rechercheprojekt, Studienreise und schriftliche Abschlussarbeit.

Der Präsenzunterricht findet an der HKB-Fellerstrasse in Bern-Bümpliz statt.

Unterrichtstage: Erster Input: Donnerstag bis Sonntag, weitere Blöcke: jeweils Freitag und Samstag ganztags, Studienreise 5-6 Tage nach London

Anmeldeschluss: weitere Informationen folgen in Kürze
Studienbeginn: Anfang September 2024
Abschluss: April 2025

Studiengebühr: CHF 5750.-
Einschreibegebühr: CHF 250.-
(plus Reise und Unterkunft für die Studienreise nach London)

Die Gebühren sind steuerlich absetzbar. Wir beraten Sie gerne betreffend Ratenzahlungen.

Es gelten das Weiterbildungsreglement der Berner Fachhochschule sowie die Ausführungsbestimmungen zum Weiterbildungsreglement. Änderungen bleiben vorbehalten. Im Zweifelsfall ist der Wortlaut der gesetzlichen Bestimmungen und Reglemente massgebend.

Anmeldung

Die Anmeldung erfolgt online über ein Anmeldeformular. Für die Anmeldung benötigen wir folgende Unterlagen von Ihnen:

  • Passfoto
  • Ausweiskopie (ID oder Pass)

  • Motivationsschreiben

  • tabellarischer Lebenslauf

  • Diplomkopie des massgebenden Abschlusses (inkl. Matrikelnummer bei Hochschulabschluss)

Zur Eignungsabklärung findet ein Aufnahmegespräch statt.

Anmeldeschluss: weitere Informationen folgen in Kürze

Studienbeginn: Anfang September 2024

Beratung + Studienort

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Studienleitung

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Sekretariat

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